Kopflose Zeiten
Zum Wochenkommentar «Gessler sitzt in Washington, nicht in Brüssel» vom 9. August
Die Schweiz ist in schwierigen Zeiten immer über sich herausgewachsen, sie ist eine Willensnation. Emotionale Ausbrüche sind menschlich und lenken ab. In der Ruhe liegt die Lösung.
Gessler, Hellebarde und Bundesbrief sind Symbole, warum soll dies Polemik sein? Sie können uns helfen, die Akteure, das arglistige Vorgehen und die helfenden Grundsätze zu erkennen. Nur wer selbstbestimmt und ohne fremde Richter leben kann, der ist wirklich frei. «Wir wollen frei sein wie unsere Väter waren» und «Misch dich nicht in fremde Händel» sind weise Grundsätze, die uns 734 Jahre Schweiz sicherten.
Darum gilt es jetzt nicht kopflos zu handeln. Die wahren Ursachen finden und die Fakten zur Kenntnis nehmen und danach handeln ist nötig. Die Konsequenzen können zu unseren Ungunsten sein. Aber deswegen sollten wir nie einknicken und unsere Freiheit opfern.
Es gibt alternative Märkte und Nationen, mit denen man auf Augenhöhe wirtschaftlich handeln kann. Freihandel muss das Ziel sein. Zölle sind Steuern, die schlussendlich jedem Bürger schaden.
Die Schweiz ist nur stark, wenn wir geeint bleiben. Darum wird versucht, uns zu trennen. «Teile und herrsche» stirbt nie aus. Wir erkennen jetzt klarer, wer uns in den Sack nehmen will.
Wenn Tüchtigkeit, Qualität und Erfolg – wie im Sport - dazu führen uns als Sonderfall zu bezeichnen, dann erkenne ich Neid und die Absicht, uns schwächen zu wollen.
Sowohl die Frage zur EU als die US-Zölle zeigen uns: Wir werden bedrängt. Zurück zu unseren Wurzeln: Freiheit vor Profit, und Unabhängigkeit vor Bündnissen, die uns in Ketten werfen, heisst die Losung. Halten wir zusammen, knicken wir nicht kopflos und unter Zeitdruck ein.
Fredy Prachoinig, Kantonsrat SVP, Schwyz